Deutschland :
Der Juli 2025 hatte einiges zu bieten, sodass die Meteorologen tief in die Warnkiste greifen mussten. Ihr Repertoire reichte von Hitzewarnungen und Warnungen vor schweren Gewittern über Dauerregen- und Starkregenwarnungen bis hin zu Sturm- und Schneefallwarnungen. Das zeigte, wie abwechslungsreich sich der zweite Sommermonat des Jahres präsentierte. Nachdem die heftige Hitzewelle zu Beginn des Monats durch teilweise unwetterartige Gewitter beendet wurde, stellte sich in der Folge sehr unbeständiges und zu Schauern und teilweise unwetterartigen Gewittern neigendes Wetter ein. Daran änderte sich bis Monatsende auch nicht mehr viel, sodass es insgesamt seit Monaten erstmals wieder zu nass war. Zudem bewegten sich die Temperaturen meist nur auf einem mäßig warmen bis warmen Niveau. Eine kurze hochsommerliche Phase gab es noch am Ende der zweiten Dekade. Dennoch fiel der Juli am Ende zu warm aus. Die Sonne fand in der oftmals dichten Wolkendecke unterdurchschnittlich wenige Lücken.
- Auf Hitze am Anfang folgt jäher Absturz.
Stark gestartet, aber auch stark nachgelassen. So könnte man den Temperaturverlauf für den vergangenen Juli 2025 kurz und knapp zusammenfassen. Das Temperaturmittel betrug 18,4 °C. Der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde um 1,5 Grad überschritten (16,9 °C). Ein Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (18,3 °C) zeigt, dass der Juli 2025 diesbezüglich einen absolut durchschnittlichen Wert lieferte. Das Temperaturmittel spiegelte jedoch keineswegs den abwechslungsreichen zweiten Sommermonat wider. Auf einen furiosen Start mit dem deutschlandweiten Maximum von 39,3 °C, das am 2. in Andernach (Rheinland-Pfalz) gemessen wurde, folgte ein jäher Absturz, der darin gipfelte, dass zum Ende der ersten Dekade deutschlandweit kein Sommertag mehr registriert wurde. Besonders kalt war es am 10. in Meßstetten (Baden-Württemberg) mit 3,5 °C, was dem bundesweiten Tiefstwert entsprach. In der Folge gab es zwar schwerpunktmäßig in der Südhälfte vermehrt Sommertage, eine neuerliche Hitzewelle konnte sich jedoch nicht etablieren. Ganz im Gegenteil, zum Monatsende hin sorgte eine nordwestliche Anströmung für wenig sommerliche Gefühle im Land.
- Ferienmonat fiel buchstäblich ins Wasser.
114 l/m² landeten im zurückliegenden Juli in den Messtöpfen. Das war seit Januar der erste Monat in dem flächendeckend mehr Niederschlag fiel, als in der jeweiligen Vergleichsperiode. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²) gab es einen Überschuss von 47 Prozent (%). Auch im Vergleich mit der aktuelleren und feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (87 l/m²) wurde das Soll um mehr als 30 % überschritten. Besonders nass präsentierten sich der Norden und Nordosten Deutschlands. Verbreitet fielen dort 100 bis 150, örtlich um 200 l/m². Maßgeblich daran beteiligt, war das Tiefdruckgebiet Isaac, das zu Beginn der dritten Dekade über Nordostdeutschland zog. Aber auch am Alpenrand gab es im Laufe der dritten Dekade anhaltenden und schauerartig verstärkten Regen . Am Alpenrand landeten über den ganzen Monat hinweg 300 bis 400 und lokal über 450 l/m² in den Messtöpfen. Die fast landesweit hohen Niederschlagsmengen waren der Wetterlage Trog Mitteleuropa geschuldet, die an fast der Hälfte des Monats klassifiziert wurde und immer wieder für schauerartig verstärkte, teils unwetterartige Regenfälle sorgte. Etwas weniger nass mit in der Fläche 80 bis 100 l/m², war es im Westen und in Teilen der Mitte des Landes, wenngleich auch dort der Juli feuchter als im Mittel ausfiel.
- Trüber als im Durchschnitt.
Nachdem die Sonne in den vergangenen Monaten Sonderschichten geschoben hat, ließ sie es im vergangenen Juli ruhiger angehen und gönnte den Wolken zeitweise die Oberhand. Am Monatsende standen 189 Std. zu Buche und damit etwa 10 % weniger als in der Periode 1961 bis 1990 (211 Std.). Noch deutlicher fiel das Defizit im Vergleich mit der jüngeren Referenzperiode 1991 bis 2020 aus. Hier fehlte am Ende ein Sechstel auf den Referenzwert (226 Std.). Der letzte Juli, in dem es noch weniger Sonne gab, datiert mit 166 Std. aus dem Jahr 2011. Interessant war in diesem Zuge, dass der diesjährige März mehr Sonnenstunden (199) hervorbrachte als der Juli. Einen besonders schweren Stand hatte die Sonne - mit Ausnahme der Ostsee, im Norden und Nordosten sowie am Alpenrand. Im Südwesten hingegen schien sie über 200 Std. lang.
Quelle : Deutscher Wetterdienst (DWD) - vorläufige Auswertung- auszugsweise Abschrift
Schleswig-Holstein :
Im äußersten Norden machte sich die Sonne im Juli ziemlich rar. Sie schien lediglich 167 Std. (210 Std.) was im Ländervergleich gemeinsam mit Niedersachsen den vorletzten Platz bedeutete. Die oftmals dichte Bewölkung brachte einiges an Niederschlag mit sich, sodass insgesamt 138 l/m² Niederschlag fielen. Der Referenzwert (80 l/m²) wurde dabei um 72 % überboten. Besonders viel Regen fiel im Zusammenhang mit den Tiefs Isaac und Karlheinz, die zu Beginn und Ende der dritten Dekade gebietsweise für 40 bis 60, lokal für mehr als 70 l/m² in 24 bis 36 Stunden sorgten. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 18,3 °C, was eine positive Abweichung von 2,0 Grad gegenüber dem Klimamittel (16,3 °C) ergab.
Quelle : Deutscher Wetterdienst (DWD) - vorläufige Auswertung- auszugsweise Abschrift
Husum-Schobüll :
Die Juli-Monatsmitteltemperatur war zu warm. Es gab zu viel Niederschlag. Die Sonnenscheindauer war geringer als im Normalbereich..
Am Rande eines Azorenhochkeils über Mitteleuropa gelangte mit einer westlichen/nordwestlichen Strömung häufig mäßig warme Meeresluft nach Schleswig-Holstein. Wobei dann zwischenzeitlich Tiefeinflüsse aus Skandinavien und auch Polen ihren Einfluss geltend machten. So war der Juli ein recht wechselhafter Monat, ortsgenaue Vorhersagen waren zwangsläufig schwer vorherzusagen. Am 30.Juli bescherte uns Tief Karl-Heinz von Dänemark kommend Dauerregen durchsetzt mit Starkniederschlägen. Die Tagesniederschlagssumme (00-24) betrug 62.0 l/m² und war damit die höchste Tagessumme seit Aufzeichnungsbeginn in Schobüll.
Temperatur
Monatsmitteltemperatur 18.3 °C |
Referenzperiode 1961-1990 +2.3 K |
Referenzperiode 1991-2020 + 1.0 K |
Die Monatshöchsttemperatur von 30.5°C wurde am 01. des Monats gemessen.
Monatstiefsttemperatur erreichte 8.9°C am 11 Juli.
Die niedrigste Erdbodentemperatur von 6.7°C wurde am 16.07. gemessen.
Frosttage = 0
Bodenfrosttage = 0
Eistage = 0
Reifglätte = 0
Eisglätte = 0
Schneeglätte = 0
Glatteis = 0
Sommertage (>= 25 °C) = 4
Heiße Tage ( >= 30 °C) = 1
Tropennächte = 0
Gewittertage = 4
Sonne
Monatssumme 177 Std. |
Referenzperiode 1961-1990 89 % |
Referenzperiode 1991-2020 80 % |
heitere Tage (Tagesdurchs. der Bewölkung <1,6/8) = 1
trübe Tage (Tagesdurchs. der Bewölkung>6,4/8) = 7
Niederschlag
Monatssumme 137 l/m² (00-24 MEZ) |
Referenzperiode 1961-1990 177 % |
Referenzperiode 1991-2020 158 % |
Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 30.Juli mit 62 mm ( 00-24 MEZ ).
Es gab an 17 Tagen messbaren Niederschlag von mind. >= 0.1 mm,
an 1 Tag messbaren abgesetzten Niederschlag,
an 3 Tagen messbaren Niederschlag von mind. >= 10.0 mm,
an 1 Tag messbaren Niederschlag von mind. >= 20.0 mm,
Schnee =0
Schneeregen = 0
Graupel/Schneegriesel = 0
Gefrierender Regen = 0
Hagel = 0
Nebeltage =1
Gefrierender Nebel = 0
Tau = 4
Reif = 0
Schnee
-
Höchste Windgeschwindigkeit
Die höchste Windgeschwindigkeit des Monats wurde am 23. mit 56.2 km/h gemessen.
Es gab weder starken noch stürmischen Wind (Windstärke 6 bzw. 8).
Die fünf höchsten Juli Niederschlags-
Tagessummen (07-07) in L/m2 seit 2002
60,2 L/m2 30.07.2025
40,4 L/m2 08.07.2014
38,2 L/m2 24.07.2015
35,6 L/m2 06.07.2009
34,6 L/m2 30.07.2013
Die fünf niedrigsten Juli Monatssummen der
Sonnenscheindauer in Std. seit 2002
170,4 h 2011
177,3 h 2025
187,7 h 2019
203,0 h 2007
208,4 h 2017
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